Eine einzigartige Ressource

Die »BIOBANK der Blutspender« verfügt über einen großen und repräsentativen Spenderpool, der die Basis für die Proben der BIOBANK bildet

Die Blutspender des Blutspendedienstes des BRK, die repräsentativ für die bayerische Bevölkerung sind *, bilden die Basis für die Proben der »BIOBANK der Blutspender«.

Mit über 400.000 aktiven Spendern verfügt der Blutspendedienst über die erforderliche Größe, um pro Jahr mehrere 1.000 erkrankte Teilnehmer zu identifizieren.

Durch die gute Spenderbindung an den Blutspendedienst des BRK können auch zusätzliche medizinische oder soziodemografische Daten erhoben werden.

 

Die Innovation: Serielle Plasmaproben erkrankter Spender vor Diagnosestellung

Ein wichtiger Vorteil für die medizinische Forschung: Erstmals können mehrere Blutproben einer Person untersucht werden, die bereits vor der Diagnose einer Erkrankung entnommen und eingelagert wurden. Dieser Forschungsansatz eignet sich insbesondere für die Erforschung von Merkmalen, die mit der Entstehung und dem Verlauf einer Erkrankung einher gehen. Derartige Biomarker gewinnen in der frühen Diagnostik und gezielten Therapie von Krankheiten zunehmend an Bedeutung. Auch für das Forschungsfeld der "Liquid Biopsy" Diagnostik stellen die Proben der Biobank der Blutspender eine wertvolle Ressource dar.

Bisher wurden Proben von erkrankten Patienten mit einer gesunden Referenzgruppe verglichen, um Biomarker zu erforschen. Nun wird der Forschung ein völlig neuer Ansatz ermöglicht:
Die Suche nach Veränderungen im Blut, die schon vor der Manifestierung von Erkrankungssymptomen nachweisbar sind.
Dabei stehen durchschnittlich pro Biobankteilnehmer zwei serielle Plasmaproben jährlich und dies einzigartig über einen Zeitraum von sieben Jahren rückwirkend zur Verfügung. Diese Plasmaproben ermöglichen die Analyse von Proteinen und Metaboliten. Der oftmals kurze zeitliche Abstand zwischen den Probennahmen ermöglicht außerdem die Durchführung von kinetischen Analysen.

 

Standardisierte Referenzpanels von Plasmaproben gesunder Spender

Diagnostische Tests erlauben die Früherkennung und die Bestätigung einer Erkrankung oder geben Aufschluss über den Erfolg einer Therapie. Für ihre Entwicklung werden biologische Proben von Patienten benötigt, die mit Proben gesunder Menschen verglichen werden können. Entwickler in Hochschule und Industrie haben meist Zugang zu Patientenproben aus dem klinischen Alltag, häufig fehlen jedoch passende Kontrollen aus der gesunden Bevölkerung.

Die Selektion der Spender und die Prozessierung der Proben finden streng kontrolliert unter GMP Bedingungen statt. So wird eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet - eine wesentliche Voraussetzung für klinische Entwicklung.
Unmittelbar nach der Blutabnahme werden die Referenzproben prozessiert, bei 4 °C zwischengelagert, aliquotiert und anschließend bei -80 °C kältegelagert. So bleibt der physiologische Zustand der Proben weitgehend erhalten.

 

Die Proben sind für verschiedene Anwendungen vorkonfektioniert (PlasmaRef Panel):

neben einem Bevölkerungsquerschnitt stehen auch alters- und geschlechtsspezifische Referenzpanels zur Verfügung. Die Proben sind mit Rumpfdaten der Spender (Altersgruppe, Geschlecht) versehen. Für spezielle Fragestellungen können Panels auch maßgeschneidert oder relevante Daten (z. B. BMI, Raucherstatus) nacherhoben werden.

Neben den Reference Panels verfügt die BIOBANK auch über historische Proben von Spendern, die an einer schwerwiegenden Krankheit leiden. Entwickler von Tests in den Bereichen Onkologie, KHK oder Diabetes können sich mit ihren Fragestellungen an die BIOBANK wenden. Projektspezifisch werden Plasmaproben erkrankter Spender mit den demographisch passenden Proben gesunder Spender komplettiert.

 

Auf Anfrage sind auch weitere Blutprodukte wie z.B. Vollblut, Erythrozythenkonzentrate, Serum, Buffy Coats usw. verfügbar.

 

Kontakt

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Literatur:
* Die BSD Gesundheitsstudie: eine Pilotstudie zur Untersuchung der Vergleichbarkeit bayerischer Blutspender mit der Allgemeinbevölkerung Bayerns durch einen Vergleich mit KORA S4
Müller M, Ruf E, Weinauer F, Martin S, Becker C, Illig T, Döring A, Wichmann HE, Rapp S Gesundheitswesen 2009, 71: 481-488.